Anschaffung eines Wellis für die Familie, Kinder, kurzum für Zuhause.

Überlegungen vor dem Kauf

Bei der Einzelhaltung sollten Sie in Intervallen mehrere Stunden täglich Zeit haben sich mit dem Welli zu beschäftigen.

Ansonsten ist die Einzelhaltung Tierquälerei. Darum sollten es schon mindestens 2 Wellis sein. Wellensittiche brauchen einen großen Käfig, in dem sie auch etwas fliegen können. Diese sind natürlich nicht gerade billig, da hilft nur ein Preisvergleich, Preisunterschiede bis zu 30 % möglich, das ergaben unsere Tests. ( Nachbarort, größere Vogelfutter-Händler.... )

Natürlich braucht jeder Welli genügend Ausflug, und fühlt sich unter seines gleichen am wohlsten und er findet es toll, wenn was los ist. Man ist ja sooo neugierig. Dabei können sie ganz schön lärmen. Das muß man so akzeptieren, das ist so ihre Art. Wenn sie nicht wollen, daß ihre Untermieter in der ganzen Wohnung oder im Zimmer herum schwirren, so gibt es da schon schöne kleine Zimmervolieren. Hier können ihnen

Zoohändler und Züchter weiter helfen. Oder do it Yourself. So wird natürlich das Anknabbern von Möbeln und eine breit gefächerte Verschmutzung eingedämmt.

Wellensittiche werden wie wir Menschen unterschiedlich alt, ein erlauchtes Alter von 16 Jahren ist möglich. Je älter die Kleinen werden, verkraften sie einen Besitzwechsel nicht mehr so gut. Dies betrifft besonders die Einzelhaltung, von älteren Menschen oft bevorzugte Haltung. ( Diese kümmern sich natürlich rührend um ihre Kleinen.)

Der tägliche Zeitaufwand für Pflege der Wellis sollte gewährleistet sein und dabei sollte die finanzielle Seite auch berücksichtigt werden. Gutes Futter, Grit, ggf. Kolbenhirse, Knabbereien, Vitamine zur Mauserzeit.....Ferien Unterbringung......

Wellensittiche sind zwar auch Familien-Mitglieder wie Hunde und Katzen, aber keine Streicheltiere für Onkel, Tante und Bekannte.

Auch freuen sich alle Wellis, wenn man sich täglich mit ihnen beschäftigt. " Das ist quasi ein Muß " Beim Freiflug in der Wohnung ist zu beachten, wenn man schon Hund oder Katze hat, daß diese den Welli in erster Linie als Beute ansehen. Bis es zu einer Kumpanei kommen kann, das muß gelernt werden.

Urlaub – haben wir überhaupt jemanden, der sich um unsere Wellis kümmert?

Hat schon jemand in der Familie Allergien – Dann sollte man vielleicht vorher einen Allergietest auf Vögel machen lassen. Das erspart beiden Seiten viel Ärger, Trauer und Leid.

Der Ring am Fuß, gewissenhafte Züchter beringen Ihre Nachzuchten mit offenen oder geschlossenen Ringen, so wie es der Gesetzgeber vorschreibt. Auf den geschlossenen Ringen ist das Geburtsjahr auch an-

gegeben. Vorsicht beim Kaufen von Sittichen, die keinen Ring tragen, oder dieser nicht ausgehändigt wird.

Alle möchten am liebsten nur Nestjunge Wellensittiche kaufen. Besonders beim Züchter. Dies ist ein Wunsch, der gegen die Natur ist.

Ca. 30 Tage braucht der junge Welli, wenn er aus dem Nest kommt und hat gerade sein komplettes Federkleid. Bis jetzt wurde er nur von der Mutter gefüttert. Jetzt übernimmt der Vater und die Mutter die Fütterung und die Kleinen fangen an, den Boden abzusuchen und knabbern alles, was am Boden liegt. So dauert es ca. 1-3 Wochen, bis die kleinen selbstänig futtern können. In dieser Zeit werden sie von den Eltern abgesetzt. Kein Züchter kann es so steuern, das sie als Interessent und Käufer in der Tür stehen und gerade die Wellis so weit sind.

Anschaffung – Paar – Männchen oder Weibchen

Als Wildvogel ist der Wellensittich ein Schwarmvogel, damit ist eigentlich alles gesagt. So sind das Sozialverhalten und die Freundschaften innerhalb der Art geprägt. Einzelhaltung von Natur aus ist nicht erwünscht. So sollten mindestens 2 Wellis das Minimum in menschlicher Obhut sein.

So kann man sehr gut einen Hahn und eine Henne halten und sieht so ihr natürliches Verhalten ihrer Art. Am schönsten ist es, wenn diese sehr harmonisch zusammen leben. Solange keine Nistmöglichkeit vorhanden ist, gibt es dann auch normaler weise keine Probleme.

Zwei Hähne geht auch. Da ist dann vielleicht mehr Aktion angesagt. In den meisten Fällen geht das gut. Streit gibt es auch bei Menschen schon mal.

Bei zwei Hennen ist das alles schon etwas kritisch und nicht unbedingt zu empfehlen. Man kann Glück haben, wenn zwei ganz junge aus der gleichen Haltung kommen und zusammen bleiben ( Geschwister).

Generell kann es zu derben Kloppereien mit Verletzungen kommen, das kann man nie ausschließen. Selbst wenn es vorher lange gut ging.

Der Züchter oder der Zoohändler, der sie am liebsten in 3-5 Minuten mit Vogel los sein will, sich keine Zeit für sie nimmt ( Im Rahmen, 10 bis 20/25 Minuten) und Fragen unsicher beantwortet ( zumeist Aushilfen im Zoohandel) es auch kaum Zeit gibt sich einen Vogel auszusuchen. Wo sie doch die nächsten Jahre mit ihm verbringen möchten. – Bedanken Sie sich für die gute Information und verabschieden sie sich. - Es gibt bessere Möglichkeiten.

Auch werden Ihnen Züchter Wellis aussuchen und zusammenstellen, wo sie meinen, das wird wahrscheinlich optimal laufen. Die meisten kennen Ihre Jungvögel ganz genau, besonders die Standardwellensittich – Züchter. Da ist noch mehr Liebe zum Hobby und Zucht vorhanden.

Der Standardwellensittich - oder auch Schauwellensittich genannt, ist vom Körper her nur minimal größer als die sogenannten Hansi Bubis die überwiegend im Handel anzutreffen sind. Der St.-Welli hat im Laufe der letzten ca. 35 Jahre ein ganz anderes Federkleid bekommen und wirkt dadurch viel größer ( auch schwerer zu züchten). So etwas nennt man Zuchtleistung. Im Verhalten etc. voll identisch. Bei den St.-Wellis kann man unter Umständen viele Farben und Zeichnungen ( Spangle) bekommen, die es bei den Hansi Bubis so gut wie nicht gibt.

Hansi Bubi, der Welli den man auch als Hobby züchtet, aber nichts mit Ausstellungen und Wellensittichvereinsleben ...zu tun haben will. Oder die Standardwellensittich Haltung schlicht zu teuer ist. Nun werden in Deutschland wohl mehr Hansi Bubis gezüchtet als St.-Wellis. So ist mit den Hansi-Bubis auch derjenige gemeint, der in Masse nachgezogen wird und am häufigsten im Handel anzutreffen ist. Vor ein paar Wochen, erzählte ein Mitarbeiter in einem Zoogeschäft den Kunden: Die Großen sind die Alten und die Kleinen die Jungen. Auf die Frage des Kunden, warum die Alten denn teurer waren als die Jungen, wußte der Mitarbeiter keine Antwort. Wo doch sonst Jungtiere oft viel teuer sind als ältere, meinte der Kunde dann. – Großes Schweigen. Ich klärte den Kunden dann auf, die St.-Wellis hatten alle 02 er schwarze ge-

schlossene Ringe um, waren also alle erst im Dezember des Vorjahres und des laufenden Jahres geboren, also jung. Wenige Tage später stand der Mann mit seinem Sohn in meiner Zuchtanlage, ohne daß ich etwas gesagt hätte, er kam auf eine Empfehlung eines Nachbarn, der bei mir einen St.-Welli erworben hatte.

Es gibt Zoohändler bei denen kann man gut Wellensittiche kaufen, diese beziehen ihre Vögel auch beim Züchter. Kauft der Zoohändler im Großhandel so haben die Vögel schon einige Transporte hinter sich. Das müssen gerade junge Vögel alles erst einmal verkraften. Hat man nun das Pech sofort einen Vogel zu kaufen, kommt ein erneuter Transport und Umwelt dazu. Also alles sehr stressig. Da dauert die Eingewöhnung und alles etwas länger und es fehlt dem Käufer oft die Geduld, das zeigen die Anrufe; warum wird der nicht handzahm? Hier fehlt es dem Käufer an Geduld am kleinen Lebewesen. – Das wird schon.

Remscheid, 22.05.2002

Hans-Jürgen Bierwirth

DSV 2228 AZ 39379 Mitglied der DSV-Ortsgruppe Niederberg.

bierwirth2002@yahoo.de

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